Wie kam es zur Gründung des Oberstdorfer Musiksommers und welche Ziele wurden und werden mit dem Festival verfolgt?
„Der Gründer Peter Buck kam von einer Bergwanderung mit der zündenden Idee und schlug dem Altbürgermeister vor, einen Musiksommer mit Konzerten und Meisterkursen zu veranstalten. Daraus entstand der erste Oberstdorfer Musiksommer im Jahre 1993.“
Welche besonderen Highlights erwarten die Besucherinnen und Besucher des diesjährigen Oberstdorfer Musiksommers?
„Unsere Bergspielorte, das Konzert mit Aera Tiret auf der Kanzelwand, die internationalen Jungen Ensembles wie E.T.A. und das Simply Quartett und vor allem das Konzert mit dem weltberühmten Sänger Christian Gerhaher und Gerold Huber am Klavier zählen dieses Jahr mit Sicherheit zu unseren Highlights.“
Was unterscheidet den Musiksommer von anderen Veranstaltungsangeboten im Klassikbereich auf nationaler und internationaler Ebene?
„Die Verbindung der Meisterkurse mit den internationalen Spitzenensembles werden bei uns gleichwertig in der Öffentlichkeit präsentiert. Die Kombination aus Konzerten mit renommierten Musikern und Spitzenensembles mit den internationalen Meisterkursen, bei denen jährlich zwischen 80 und 100 Teilnehmer aus der ganzen Welt erwartet werden ist in diesem Bereich etwas ganz Besonderes.“
Wie gestaltet sich das Programm des Festivals und nach welchen Kriterien werden die Künstlerinnen und Künstler ausgewählt?
„Unser Motto ist: „Wir laden Künstler ein und nicht Programme“. Das bedeutet, dass der Schwerpunkt in der Auswahl hervorragender Interpreten liegt und die Künstlerinnen und Künstler das Repertoire selbst wählen dürfen. Dadurch werden jedes Jahr beste künstlerische Resultate erzielt.“
Welche Rolle spielt der Oberstdorfer Musiksommer in der kulturellen Landschaft der Region und welche Bedeutung hat das Festival für Oberstdorf?
„Hier haben wir ein Juwel zu geschaffen, das passend zur Größe des Ortes künstlerisch in dieser Konzentration seinesgleichen sucht. Der Oberstdorfer Musiksommer ist das bedeutendste Klassikfestival der Region und strahlt weit über die Landesgrenzen hinaus.“
Wie hat sich das Festival im Laufe der Jahre entwickelt und welche Meilensteine gab es in der Geschichte des Oberstdorfer Musiksommers?
„Wir haben den Oberstdorfer Musiksommer seit 2015 auf Oberstdorf und das Kleinwalsertal konzentriert und das bei gleicher künstlerischer Qualität. Dankbar sind wir, dass wir die für künstlerische Betriebe enorm schwierige Corona Zeit überstehen konnten. Ein weiterer Meilenstein war, dass wir eine Auswahl der besten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Meisterkurse in die Konzertreihe integriert haben und jungen Nachwuchstalenten eine Bühne geben können.“
Welche Herausforderungen gibt es bei der Organisation eines Klassikfestivals und wie werden diese gemeistert?
„Die beste Betreuung für alle Musikerinnen und Musiker zu schaffen ist uns ein großes Anliegen. Das schaffen wir mit dem wohl kleinsten Organisationsteam in dieser Größenordnung, was nicht immer einfach ist, aber uns sehr gut gelingt.“
Wer arbeitet im Hintergrund an der Umsetzung und wann starten die Vorbereitungen?
„Träger des Festivals ist der Förderverein mit seinen Mitgliedern. Im operativen Geschäft arbeite ich ganzjährig mit meiner Büroleiterin und unsere Aushilfen unterstützen uns auch während des Festivals für den Einlass und die Verpflegung der Meisterkurse. Unsere Werbeagentur unterstützt uns insbesondere auch während des Festivals mit unserer Social Media Präsenz. Die Vorbereitungen für das kommende Jahr starten sofort nach Beendigung des Festivals im September- nach dem Musiksommer ist also vor dem Musiksommer.“
Wie wichtig ist die Einbindung der lokalen Gemeinschaft und der Unterstützung durch Sponsoren und Partner für das Festival?
„Unsere langjährigen Förderer und Sponsoren machen den Oberstdorfer Musiksommer erst möglich. Durch ihre Unterstützung sichern sie die Fortführung des Klassikfestivals. Durch unterschiedliche Modelle können wir unseren Förderern maßgeschneiderten Konzertgenuss bieten. Ohne die lokale Gemeinschaft, die Freunde des Oberstdorfer Musiksommers und unsere Besuchenden wäre die herausragende Festivalatmosphäre nicht möglich. Man merkt hier immer: Musik verbindet!“
Welche Möglichkeiten gibt es für junge Talente und Nachwuchskünstlerinnen und -künstler, sich beim Oberstdorfer Musiksommer zu präsentieren?
„Der musikalische Nachwuchs ist uns sehr wichtig. Sowohl die jungen aufstrebenden als auch die schon im Konzertleben erfolgreichen Musikerinnen und Musiker. Die Kursteilnehmenden, die aus vielen Nationen nach Oberstdorf kommen, sind das Herzstück des Festivals, mit höchstem musikalischem Anspruch. Diese wollen wir nach Kräften fördern. Dafür gibt es unter anderem Förderpreise für die besten Leistungen und auch Stipendien.“
Wie sieht ein typischer Tag während des Festivals für Sie aus und welche Momente sind für Sie besonders erfüllend?
„Für mich geht ein Musiksommer-Tag täglich ab 8 Uhr morgens bis nach den Konzerten – solange, bis die Musikerinnen und Musiker verabschiedet sind. Ein zufriedenes, glückliches Publikum und gute Rückmeldungen der Musiker sind für mich selbst die schönsten Momente und auch mein Antrieb.“
Welche langfristigen Ziele und Visionen haben Sie für den Oberstdorfer Musiksommer in den kommenden Jahren? Gibt es schon Pläne, die verraten werden können für das kommende Jahr für alle Musiksommerfans?
„Unser Ziel ist es, das Juwel Oberstdorfer Musiksommer ständig zu verbessern und weiterhin auf höchstem Niveau zu halten, trotz steigender Kosten beim Konzertbetrieb. Zudem würde ich mir wünschen, dass Einheimische und Gäste, auch wenn sie bislang keine Berührungspunkte mit klassischer Musik hatten, ins Konzert kommen und sich von der Atmosphäre und den live-Darbietungen mitreißen lassen. In unserem Programm ist für alle, ob jung oder alt, etwas dabei.“
Bilder: Lusia Rimmel, Dirk Roth, Günter Jansen
das Konzertprogramm und Tickets zum Oberstdorfer Musiksommer findest Du unter: