Ein restlos begeistertes Publikum im ausverkauften Stadion, das auch vom strömenden Regen in der euphorischen Stimmung nicht zu bremsen war, hatte den Österreicher zu diesem Versprechen ermutigt. Der Vorjahressieger am Schattenberg löste ein: Als Erster ging er aus dem K.o.-Durchgang in den entscheidenden Schlussbewerb, musste sich dann aber dem Polen Kamil Stoch ebenso geschlagen geben wie der große deutsche Favorit Richard Freitag. Während der Sachse mit Sprüngen auf 128,5 m und 127,0 m auf dem zweiten Platz landete, reichte es für Kraft (132,0/119,0m) nur für den undankbaren vierten Rang. Dritter wurde der Seriensieger des Sommers Dawid Kubacki (POL) (126,5 m/129,0 m).
Es waren schwierige Bedingungen, die das Auftaktspringen zur 66. Vierschanzentournee prägten. Dabei war es weniger der starke Regen, der den Wettkampf beeinträchtigte,sondern die wechselnden Windverhältnisse. Hauchdünn verteilt waren die Punkte nach Durchgang 1. Da lag Stefan Kraft noch in Führung, hielt Richard Freitag mit einer Weite von 132,0 m und 135, 5 Punkten noch um drei Zehntel in Schach. Dawid Kubacki, Andres Fannemel (NOR), Kamil Stoch und Markus Eisenbichler (GER) folgten im hauchdünnen Zentelbereich auf den folgenden Rängen
Die Spannung für den Finaldurchgang war also vorprogrammiert.Im K.o.-Durchgang konnten sich neben Richard Freitag auch vier weitere deutsche Springer für den zweiten Durchgang empfehlen.
Karl Geiger, der nach der Qualifikation auf einem aussichtsreichen 4. Rang lag, konnte die Erwartungen im Wettkampf nicht erfüllen und fand sich am Ende auf dem 22. Platz wieder. Markus Eisenbichler hielt sich mit einem 9. Platz für die folgenden drei Stationen aussichtsreich im Rennen. Andreas Wellinger, nach dem 1. Durchgang noch auf Platz 10, fiel zurück auf den 17. Platz. Stefan Leyhe war eher enttäuscht über den 24. Platz, während Youngster Constantin Schmid mit seinem 28. Platz zum Tourneeeinstand zufrieden sein konnte. Pius Paschke erreichte den 2. Durchgang ebenso wenig wie Andreas Wank und David Siegel aus der Nationalen Gruppe. Martin Hamann wurde disqualifiziert wegen eines Anzugs, der nicht dem Reglement entsprach.
Richard Freitag bewahrte sich mit dem 2. Rang alle Chancen für die weiteren Tourneestationen. Die Hoffnungen auf den Gesamtsieg musste der Sachse allerdings nach seinem furchtbaren Sturz in Innsbruck begraben.