Welch eine Begeisterung bei den 25 500 Zuschauern, die das atemberaubende Duell zwischen dem Oberstdorfer und dem Vorjahressieger Ryoyu Kobayashi verfolgten. Am Ende hatte der Japaner mit 305,1 Punkten gegenüber dem deutschen Konkurrenten (295,9) die Nase vorn. Aber die Zuschauer feierten „ihren Karle“ wie den Sieger. Dritter wurde der Pole Dawid Kubacki (294,7). Den undankbaren vierten Platz nahm der Sieger der Qualifikation, Stefan Kraft (291,2) aus Österreich, ein.
Es war ein wirklich atemberaubender Wettkampf, bei dem sich die deutschen Athleten in Topform präsentierten. Insgesamt waren sieben der neun DSV-Springer in den Final-Wettkampf gekommen. Nicht nur Karl Geiger zeigte sich in der stabilen Form, die ihn schon die gesamte Saison auszeichnet. Auch Markus Eisenbichler hatte sich im ersten Durchgang mit einem 5. Rang wieder zurückgemeldet in die Riege der Besten, in die der Weltmeister von Seefeld gehört. Am Ende sprang ein elfter Platz für den Oberbayern heraus. Pius Paschke zeigte als Zwölfter eine hervorragende Leistung und der junge Constantin Schmid kam als 18. ebenso noch unter die Top-Twenty, wie Stephan Leyhe. Für den Hessen war jedoch der 19. Platz nach seinem 3. Platz in der Quali am Vortag ein bisschen enttäuschend.
Auch die Debütanten Luca Roth (26.) und Moritz Baer (29.) sammelten noch Weltcup-Punkte. Philipp Raimund, der wie Karl Geiger für den Skiclub Oberstdorf startet, konnte sich leider nicht für den zweiten Durchgang qualifizieren. Ebenfalls ausgeschieden war Martin Hamann.
Der Großteil der Zuschauer war zur Siegerehrung im Stadion geblieben, um den Lokalmatador gebührend zu feiern. Die jüngere Schwester Lucia durfte ihrem erleichterten und überglücklichen Bruder, der sich so sehr über seine Sprünge auf 135 und 134 m gefreut hatte, den Pokal für den 2. Platz überreichen.
Karl Geiger machte es im weiteren Verlauf der Tournee gleichermaßen spannend. Nach dem zweiten Rang in Garmisch haderte der Oberstdorfer in Innsbruck zwar mit seiner Form und den äußeren Bedingungen, die ihn nur auf Rang 8 kommen ließen. In Bischofshofen machte er dann wieder „sein Ding“. Platz 2 brachte ihm nach Dawid Kubacki (POL) und Marius Lindvik (NOR) den dritten Platz in der Gesamtwertung. Außerdem trägt er seit den Wettkämpfen in Val di Fiemme stolz das Trikot des Weltcup-Führenden.