Da auf den Galtalpen keine Milch Ort und Stelle weiterverarbeitet wird, ist hier das Jungvieh unter sich. Galtalpen sind daher in der Regel nicht bewirtschaftet.
Die Tiere werden entweder den ganzen Tag über von Kleinhirten gehütet oder der Hirte grenzt das Gebiet großzügig ab, indem er einen Zaun errichtet. So wird sichergestellt, dass keinem Tier etwas zustößt und die Rinder von Spalten oder gefährlichen Stellen ferngehalten werden.
Die Galtalpen befinden sich auf unterschiedlichen Höhenlagen. Das Galtvieh bleibt häufig zunächst ein bis zwei Wochen im Umfeld der niedrigsten Hütte. Danach geht es auf die zweite Hütte und in manchen Fällen folgt im Hochsommer auch noch eine dritte Hütte. Diese liegt dann auf höchster Ebene mit rund 2.000 m über dem Meeresspiegel.
Hierhin führt keine Straße oder kein befestigter Weg mehr, benötigte Habseligkeiten und Nahrungsmittel müssen von den Hirten selbst getragen werden. Häufig begleiten dann auch Esel die Viehherde, die als Lastenträger genutzt werden.
Überraschende Schneefälle im Hochsommer sind in den Allgäuer Alpen ein häufiges Phänomen. Unter Umständen kann diese Wetteränderung zur Gefahr für die Tiere werden. Der Boden weicht durch andauernde Niederschläge auf, die Rinder finden dadurch keinen sicheren Halt mehr. Hier sind zusätzliche Helfer gefordert.
Traditionell endet mit dem Viehscheid der Alpsommer. Das Galtvieh wird an diesem Tag von den Galtalpen wieder zurück ins Tal getrieben. Am Scheidplatz teilt sich die Herde und die Besitzer können ihre Jungrinder in den eigenen Stall zurückbringen.