Ziel war und ist es, die wohl einmalige Landschaft in ihrer „hervorragenden Schönheit, Vielfalt, Eigenartigkeit und Ruhe … zu schützen“.
Dabei ausgeschlossen wurden nur die Tourismuszentren an Fellhorn und Nebelhorn. Schon einige Jahre zuvor hatte man mit Gesprächen, u.a. zwischen den betroffenen Landesämtern und den Naturschutzverbänden, begonnen. Denn natürlich muss es bei solchen Entscheidungen immer um einen möglichst guten Ausgleich zwischen allen Seiten gehen, und jeder, der seine Interessen zu vertreten hat, sollte zu Kompromissen bereit sein. Die schließlich erlassene Naturschutzverordnung sah dann auch eine Festschreibung der bestehenden Nutzung vor, d.h. keine Hütte musste geschlossen oder gar abgerissen werden, und auch die landwirtschaftlich genutzten Flächen blieben bestehen, nur durfte zukünftig keine Ausweitung oder Intensivierung mehr stattfinden. Dass bei manch einem auch Wünsche offen blieben, gehört bei so einem komplexen Vorgang fast schon selbstverständlich dazu.
„Ich bin überzeugter Anhänger der Schutzgebiete – sie sind ein Wertschöpfungsgebiet ohne Ende! Wir brauchen diese Räume, wo alles natürlich belassen wird.“ Diese seien zugleich ein Tourismusmagnet, denn der erholungssuchende Bürger wüsste nun, wo er hinfahren könne, betont Finger. „Ja, es ist ein Alleinstellungsmerkmal, man hat etwas, was andere nicht haben etwas wie einen magischen Bereich, der Gefühle auslöst, dass man dort hin will.“
Die Entscheidung sei eine prägende Entwicklung der letzten 25 Jahre gewesen, ist der engagierte Naturschützer sicher: „Klare Regeln schützen seit damals den Raum.“ Es habe bestimmten Tierarten geholfen, weil sie weniger unter Druck stünden, und zugleich bestehe ein hoher Freizeitwert. „Wir tun etwas für die Naherholung und den Tourismus. Denn es gilt das freie Betretungsrecht, und Einschränkungen sind lediglich, dass nichts weggenommen oder hineingetragen sowie nicht im Freien übernachtet werden darf.“ So kann Michael Finger inzwischen sogar von ganz besonderen Erfolgen berichten: „Im Dezember 2016 wurde die erste Bartgeiersichtung verzeichnet! Und der braucht ein wirklich großes Gebiet, dass er auf der Suche nach dem seltenen Fall einer abgestürzten Gämse überfliegen kann, und weil wir mit unseren 20000 Hektar einen großen, zusammenhängenden Lebensraum bieten, ist es natürlich attraktiv für Tiere, die genau diese Bedingungen benötigen!“
So leistet das Schutzgebiet seit inzwischen 25 Jahren seinen so überaus wichtigen Beitrag, die herrliche Bergnatur rund um Oberstdorf zu erhalten, um Einheimischen wie Urlaubern sommers wie winters die schönsten Natureindrücke zu vermitteln. „Dieses Gebiet gehört ganz bestimmt mit in die Schmuckschatulle des Allgäus!“, schwärmt auch Michael Finger, und der muss es schließlich wissen!